Präsentation zur Veranstaltung „Academic Videoclipping“, die am Dienstag, den 07.08.2018 von 18:00 – 20:00 Uhr im Institut für soziale Bewegungen, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum, stattfand.
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Bürgerschaftliches Engagement in der Arbeitsmarktintegration der Geflüchteten
Im folgenden Essay soll die Frage, welche Rolle sich bürgerlich engagierte Menschen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zuschreiben, erarbeitet werden.
Der Grund für die Auswahl dieser Fragestellung und dieses Themenbereiches liegt darin, dass das bürgerschaftliche Engagement in der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten als Entlastung staatlicher Aufgabenspektren seit langem kritisch diskutiert wird, da die Gefahr gesehen wird, dass bürgerschaftlich Engagierte als Lückenbüßer*Innen dienen, indem sie Tätigkeiten übernehmen, die der Staat nicht bereit ist zu leisten (vgl. Gottschalk/Zajak 2018:10).[i] Der historische Kontext ist zudem dahingehend relevant, da durch die seit 2015 nach Deutschland kommenden „Flüchtlinge“ eine kurzfristig starke, jedoch langfristig abflachende Unterstützung durch ehrenamtlich Tätige zur Entlastung der anfallenden Aufgaben zu verzeichnen ist.
Die wichtigsten Akteure im Zusammenhang der Integration von Geflüchteten in Deutschland sind neben dem Bund, welcher für die Festlegung des Rechtsrahmens der Integration verantwortlich ist, den Bundesländern, welche für die konkreten Umsetzungen zuständig sind, und den Kommunen, welche große Ermessensfreiheit haben (vgl. OECD 2017:25) [ii] die bürgerschaftlich Engagierten.
Laut dem OECD unterstützt die Bundesagentur die Asylbewerber und Flüchtlinge bei der Arbeitssuche und der Erhöhung ihrer beruflichen Kompetenzen. Sie sind teilweise auch für die Arbeitsmarktintegration während des Asylverfahrens zuständig (OECD 2017:25). Jedoch welche Rolle spielen in diesen Prozeduren die bürgerlich Engagierten?
Die Freiwilligen spielen ganz klar eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Geflüchteten im Rahmen der Orientierung und Integration auf dem Arbeitsmarkt. Obwohl die bisherigen Untersuchungen zur Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten das Thema Arbeitsmarktintegration kaum erfassen, ist zu beobachten, dass es neben den Regelstrukturen im Bereich der Arbeitsmarktintegration zahlreiche ehrenamtliche Initiativen und berufsspezifische Mentoring-Programme gibt (vgl. Ziegler 2017:5).[iii] Weiterlesen
Zero Plastic as a Social Movement
The Global Plastic Issue
Human beings degrade the environment and destroy marine ecosystems[i] – that is the inconvenient truth. Currently, global plastic pollution is considered one of the most urgent environmental problems besides climate change. The extent of plastic in the world oceans is almost unimaginable[ii]. It might negatively affect human health and pose a risk to biological systems in the short- and long-term.[iii] What mainly contributes to these risks is our plastic consumption: One million drinking bottles made out of plastic are purchased every minute worldwide while 50 percent of all plastic produced is used only once. [iv] Such a plastic bottle needs 450 years to decompose in the ocean. Here, it is important to note, that decomposition in this context means that the bottle dissipates into extremely small pieces – so-called microplastic – which are dangerous for sea life, since fish consider it alleged food[v], and find their ways into our food[vi]. Already today, large parts of the oceans have six times more plastic than plankton. Plastic waste is an enormous threat to seabirds and marine mammals. If we continue business as usual and produce and consume plastic on such a massive scale like today, it is highly likely to have three times more plastic than fish in the world seas by 2050. [vii] Weiterlesen
Zivile Seenotrettung als zivilgesellschaftliches Protestverhalten gegen die „Festung Europa“
Unser Seminar an der Ruhr-Universität Bochum im Sommersemester 2018 trägt den Titel „lokales Engagement in der Geflüchtetenhilfe in europäischen Zusammenhängen“. Zu Beginn beschäftigten wir uns mit verschiedenen Engagementformen der Flüchtlingshilfe in der Ruhr-Region und betrachteten anschließend andere europäische Länder. Nach der theoretischen Betrachtung des Geflüchtetenengagements stellte sich für uns die Frage: Welches Thema wollen wir überhaupt behandeln und was wird unsere Fallstudie? Schnell wurden wir uns einig. Es sollte das Thema „Flucht und Migration im europäischen Kontext“ werden. Jetzt musste nur noch der Untersuchungsgegenstand gefunden werden. Aus persönlichem Interesse und wegen des lokalen Bezugs kamen wir auf RESQSHIP, einen gemeinnützigen Verein, der im Juni 2017 gegründet wurde. Der bundesweite Verein für zivile Seenotrettung hat mehrere Regionalgruppen und eben auch eine in Bochum. Auf ihrer Homepage schreibt RESQSHIP:
„Zum Selbstverständnis unserer Crew gehört, dass die derzeitige Situation an den Außengrenzen Europas nicht akzeptierbar ist: Sie widerspricht dem Gedanken einer freien, offenen und toleranten Weltgemeinschaft, in der Menschenleben als wertvoll und schützenswert betrachtet wird.“ (RESQSHIP, 2018)
Zivile Seenotrettung als solches steht aus deutscher Sicht schon in einem europäischen Kontext, da Deutschland an keine Gewässer grenzt, in welchen zivile Seenotrettung zu finden wäre. Wie kommt also ein deutscher Verein dazu, sich für zivile Seenotrettung zu engagieren? Weiterlesen
Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund in der Geflüchtetenhilfe und anderen Engagementbereichen im Vergleich
Dieser Blogpost soll dazu dienen, auf dem verlinkten Video aufbauend die Phänomene zu diskutieren, die speziell mit dem ehrenamtlichen Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund oder Migrationserfahrung in der Geflüchtetenhilfe zusammenhängen. Konkret soll die Frage beantwortet werden, inwieweit Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund, die sich im Bereich der Geflüchtetenhilfe engagieren, Parallelen zu den Besonderheiten des Engagements von Menschen mit Migrationshintergrund, die sich in anderen Bereichen der Zivilgesellschaft engagieren, aufweisen. Weiterlesen
Neue Lehrforschungsprojekte zum Geflüchtetenengagement und zu alternativen Handlungspraktiken laufen
Im Sommersemester 2018 werden unter Leitung von Prof. Dr. Sabrina Zajak zwei weitere Lehrforschungsprojekte durchgeführt. Im Seminar „Social Movements and prefigurative politics in a global perspective“ werden alternative Handlungspraktiken des Konsum und der Produktion sowie Lebensstile in den Blick genommen. Im Seminar „Lokales Engagement in der Geflüchtetenhilfe in europäischen Zusammenhängen“ steht wie im bereits veröffentlichten Sammelband das Engagement für geflüchtete Personen im Vordergrund. Im Rahmen der Seminare konzipieren und drehen Studierende kleine Videos, die auf RUBcast veröffentlicht werden https://www.rubel.rub.de/rubcast.
Die Videos werden am 07.08.2018 der Öffentlichkeit präsentiert.
Sammelband zum Flüchtlingsengagement veröffentlicht
Seit dem „Sommer der Migration 2015“ ist ein breites bürgerschaftliches Engagement entstanden, welches sich von früheren Formen der Geflüchtetenhilfe in Umfang und Ausdrucksformen unterscheidet. Dieser Sammelband liefert tiefe Einblicke in verschiedenste Facetten des Flüchtlingsengagements in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern (medizinische Versorgung, Vormundschaften, kulturelle Projekte, Engagement für LSBTI-Geflüchtete). Die Beiträge beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Wahrnehmungen, Motiven, Vernetzungspraktiken und Strukturen und loten den Beitrag zu (Re-)Solidarisierung und gesellschaftlicher Teilhabe ebenso aus wie die Herausforderungen des Engagements im Kontext unzureichender staatlicher Steuerung. Die Texte resultieren in großen Teilen aus einem einjährigen Lehrforschungsprojekt an der Ruhr-Universität Bochum. Der Band ist somit auch beispielhaft für kollektive Lern- und Forschungsprozesse mit Studierenden in einem gesellschaftspolitisch relevanten Themenfeld.
Flüchtlingshilfe als neues Engagementfeld
Chancen und Herausforderungen des Engagements für Geflüchtete
Herausgegeben von Jun.-Prof. Dr. Sabrina Zajak, Ines Gottschalk
2018, 260 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-4449-7
Das Werk ist Teil der Reihe Migration & Integration, Band 6.
Mit Beiträgen von
Sabrina Zajak, Ines Gottschalk, Fabian Beckmann, Dr. Fabian Hoose, Dr. Anna-Lena Schönauer, Prof. Dr. Gerd Mutz, Lisa Wolff, Judith Vey, Anna-Lena Langer, Cornelia Bauer, Helena Emken, Johannes Engelhardt, Stephan Daiber, Zakaria Rahmani, Philipp Trautmann, Anna-Katharina Döbrich, Philipp Pospieszny, Katharina Knopf, Marie Steinhauer, Seher Kahraman, Berivan Songur
Füllbar – zwischen Hoffnung, Leidenschaft und Berufung
Ein verpackungsfreier Supermarkt als Antrieb und Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements
NRW ist anders – und das Ruhrgebiet ganz besonders. Es hat weder das internationale Flair von Frankfurt noch die außergewöhnliche Anziehungskraft Hamburgs, ist weniger schick als München und schon gar nicht so populär wie Berlin – aber im Ruhrgebiet leben Menschen, die es zu etwas Besonderen machen. Menschen, die sich für das einsetzen, das ihnen am Herzen liegt, sich engagieren und Wandel anstoßen wollen. Dazu geht jeder dritte Ruhrgebietler einer freiwilligen Tätigkeit in Organisationen, Vereinen oder Verbänden nach.
Im Jahr 2016 überstieg die Zahl der eingetragenen Vereine in Deutschland erstmals die Schwelle von 600.000. Doch nicht nur die Zahl der Organisationen stieg, sondern auch die Zahl der MitgliederInnen in vielen Organisationen. Immerhin ein Drittel der Organisationen gibt an, heute mehr MitgliederInnen zu haben als im Jahr 2012. (Ziviv-Survey, 2017)
Etwas über 120.000 der deutschen Vereine sind dabei in das nordrhein-westfälische Register eingetragen, was gut jedem fünften entspricht. Somit kommen auf 1000 Einwohner 6,7 Vereine (vgl. Ziviz-Survey, 2017). Neben Berufs- und Wirtschaftsverbänden sind Vereine, die sich dem Umwelt- und Naturschutz sowie Verbraucherinteressen widmen, diejenigen, die seit 2012 die stärksten Mitgliederzuwächse verzeichnen können. Vom sogenannten Vereinssterben kann zumindest in diesem Punkt nicht die Rede sein. Während 42% der Vereine der Verbraucherinteressen im großstädtischen Raum beheimatet sind, sind es nur ein Viertel der Vereine, die den Umweltschutz zum Ziel haben. Obwohl das Ruhrgebiet mit 5,1 Millionen Einwohnern verteilt auf 15 Städte und Kreise als größtes Ballungsgebiet Europas gilt, findet man hier nur eine Handvoll verpackungsfreier Supermärkte, wohingegen ähnlich viele schon in einer Stadt wie Hamburg oder Köln zu finden sind.
Eine Richtung, die immer größere Aufmerksamkeit genießt, ist dabei die sogenannte Zero Waste-Bewegung, mit der nichts Anderes gemeint ist als Müll weitestgehend bis vollständig zu vermeiden zu wollen. Das Zukunftsinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main ist sich dabei sicher: „Der Zero Waste-Trend ist mehr als nur der nächste Ökotrend. Das Precycling wird als Nachfolger des Recycling Märkte und Wirtschaft verändern.“ Ein Bespiel für einen Verein, der in einem solchen Handlungsfeld operiert, ist die Füllbar e.V. in Witten, die sich als Träger eines Lebensmittelmarktes zum Ziel gesetzt hat, verpackungsfreies Einkaufen zu erleichtern und den Weg hin zu einer deutlichen Reduktion von Müll zu ebnen. Diese Idealvorstellung erzeugt nicht nur eine völlig neue Art des Konsums, sondern führt auch zu einer Weiterentwicklung bisher dagewesener Engagementformen.
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Einladung zum Engagement-Workshop am 30.01.2018 von 14:00 – 18:00 im Institut für soziale Bewegungen, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum
„Wandeln durch Handeln: Bürgerschaftliches Engagement von Protest bis Selbsttransformation. Aktuelle Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen“
Präsentation und Diskussion der Erkenntnisse des von inSTUDIESplus geförderten Lehrforschungsprojekts: „Engagement in der Ruhr-Metropole als öffentliche Sozialforschung“
Bürgerschaftliches Engagement äußert sich in vielfältigen Varianten politischen und sozialen Engagements. Ziel ist es dabei häufig, über das unmittelbare Engagement hinaus einen breiteren gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. In diesem Workshop werden verschiedene Fallstudien zu unterschiedliche Facetten des Engagements vorgestellt. Von Protest über Engagement gegen Rechts bis hin zu alternativen, ökonomischen und ökologischen Handlungspraktiken. Dabei wird zum einen die Bandbreite an Methoden erörtert (Survey, qualitative Interviews, teilnehmende Beobachtung, Participatory action Research und transformatives Selbstexperiment), mit denen die Fälle erforscht wurden. Zum anderen werden politische und gesellschaftliche Implikationen der gegenwärtigen Engagementvielfalt im Kontext sich polarisierender Gesellschaften diskutiert.
Die „Flüchtlingskrise“ – ein Bedrohungsszenario?
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Flüchtlingssituation” im Blue Square der Ruhr-Universität Bochum, 10.02.2016
Eva Gerharz, Juniorprofessorin für Soziologie der Entwicklung und Internationalisierung an der RUB, z.Zt. Vertretungsprofessorin für Entwicklungssoziologie an der Universität Bayreuth
Wie kaum ein anderes Thema hat die sogenannte Flüchtlingssituation die öffentliche Diskussion seit dem Sommer 2015 bestimmt. Kaum ein anderes Thema wurde und wird so vielfältig und facettenreich diskutiert, und kaum ein anderes Thema hat so stark polarisiert. Ich habe das Thema Bedrohungsszenario Flüchtlingskrise gewählt, nicht, weil ich die Zuwanderung von Menschen als bedrohlich empfinde, sondern weil schon klar geworden ist, dass viele in Deutschland und Europa lebende Menschen dies so sehen. Und ganz bewusst ziele ich auch auf den Begriff der „Flüchtlingskrise“ ab, der in den Debatten ja immer wieder zwecks Zusammenfassung und Zuspitzung genannt wird, denn ich sehe genau darin, also in der Art und Weise, wie wir diesen gesellschaftlichen Prozess benennen, einen wesentlichen Faktor, der zum subjektiven und kollektiven Empfinden der momentanen Situation als Bedrohung beiträgt.