Der Blog „Engagementforschung in NRW“ wird im Rahmen des Drittmittelprojekts „Öffentliche Sozialforschung: Engagement in der Ruhr-Metropole“ betrieben. Ziel des Blogs ist es, eine wissenschaftliche und öffentliche Diskussion über bürgerschaftliches Engagement in den verschiedenen Bereichen und Ausprägungsformen in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen.
Unter anderem werden folgende Fragen diskutiert:
- Aus welchen Motiven und Beweggründen entscheiden sich Engagierte für die Aufnahme des Engagements?
- Welche Rolle spielt das Engagement im Lebensverlauf der Engagierten?
- Wie beschreiben die Engagierten das Verhältnis zwischen sozialem und politischem Engagement und inwiefern kommt es hier zu einer Grenzverschiebung?
- Wie wird das Engagement organisiert, welche neuen Organisationsformen entwickeln sich und wie gestaltet sich die Kooperation mit anderen Akteuren aus?
Das Projekt wird von inSTUDIES plus in der Laufzeit von Oktober 2016 – September 2018 gefördert und ist institutionell an das Institut für soziale Bewegungen unter Leitung von Prof. Dr. Sabrina Zajak angebunden http://www.isb.ruhr-uni-bochum.de/mitarbeiter/zajak/index.html.de und unterliegt der Redaktion von Ines Gottschalk.
Die Beiträge werden insbesondere von Studierenden, aber auch von GastwissenschaftlerInnen, Aktiven und Engagierten verfasst (zu den Partizipationsmöglichkeiten am Blog). Ein Großteil der studentischen Beiträge werden im Anschluss an Lehrforschungsprojekte, in denen das Konzept der öffentlichen Sozialforschung verfolgt wird, verfasst.
Das Konzept der öffentlichen Sozialforschung
Das Konzept der öffentlichen Sozialforschung als gegenseitige Wissensproduktion von Studierenden und Praktikern hat bis jetzt in der Lehre wenig Beachtung gefunden und wird im Rahmen des von inSTUDIESplus geförderten Projektes auf das Themenfeld des bürgerschaftlichen Engagements angewandt.
Studierende sollten einerseits Impulse aus der Praxis mit in den Forschungsprozess einbeziehen und andererseits ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft zurückkommunizieren. Bürgerschaftliches Engagement wird von den Studierenden also nicht nur erforscht, sondern das darin enthaltene Problemlösungswissen und praktisch verwertbare Handlungswissen auch öffentlich zur Diskussion gestellt, sodass sie als Interpret und Impulsgeber mitwirken.
Dadurch werden den Studierenden neue Möglichkeiten der Wissensaneignung und des Wissenstransfers in konkreter Interaktion mit der lokalen Zivilgesellschaft ermöglicht.
Umsetzung des Konzepts in der Lehrveranstaltung
Dazu sollen Studierende als Teil von Empiriemodulen, Seminar- oder Abschlussarbeiten Interviews (überwiegend qualitative Experten- bzw. narrativ-biografische Interviews) mit Aktiven zu verschiedenen Ausprägungen von sozialem und politischem Engagement führen.
Die von den Studierenden verfassten Fallstudien werden zunächst auf diesem Blog und später in einem Buch veröffentlicht. Außerdem werden die Erkenntnisse auf Workshops mit Engagierten, WissenschaftlerInnen und Behörden diskutiert. Die langfristige öffentliche Wirksamkeit wird zudem durch die Kooperation mit dem Archiv des Hauses der Geschichte des Ruhrgebietes gewährleistet. Ausgewählte Interviews sollen archiviert und somit als Teil regionaler Geschichte auch zukünftigen Generationen zugänglich sein.
Beitrag des Projekts zur Etablierung einer öffentlichen Sozialforschung in der Lehre und zur Engagementforschung
Durch die enge Rückkopplung mit erfahrenen WissenschaftlerInnen wird auch bei der Einbindung von NichtwissenschaftlerInnen, das Einhalten wissenschaftlicher Standards gewährleistet. Damit kann das Lehrforschungsprojekt nicht nur den Studierenden neue Wege zum eigenständigen Forschen und Lernen ermöglichen; es leistet darüber hinaus auch einen Beitrag zur Einführung und Stärkung von Ansätzen einer öffentlichen Sozialforschung in der Lehre, der so konzipiert über ein Verständnis von öffentlicher Soziologie als Öffentlichkeitsarbeit oder praxisnaher Begleitforschung hinausgeht.
Durch den partizipatorischen, kollektiven Reflexionsprozess zwischen Wissenschaft und Praxis leistet das Projekt darüber hinaus auch einen eigenständigen theoretisch-analytischen Beitrag zum Feld der Engagementforschung und entwickelt im direkten Austausch mit Engagierten neue bzw. alternative Vorstellungen über Engagement, die über die Erkenntnisse quantitativer Survey wie dem Freiwilligensurvey hinausgehen.
Sie möchten sich mit einem Beitrag am Blog beteiligen? Weitere Beiträge sind herzlich willkommen. Zu Thema, Umfang, Sprache und Stil finden Sie untenstehende weitere Hinweise, die Sie bitte beachten.
Fragen und Blogbeiträge werden jederzeit sehr gerne unter engagementforschungnrw@ruhr-uni-bochum.de entgegengenommen.
Hinweise
Thema:
Die Beiträge sollten sich mit dem Thema Engagement in verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel im Bereich des Flüchtlingsengagements oder des Katastrophenschutzes, beschäftigen. Die im ersten Absatz vorgestellten Leitfragen können dabei als Orientierung dienen. Sehr gerne können auch Gastbeiträge zu Engagement in anderen Bundesländern eingereicht werden, solange die Inhalte des Beitrags auch für die Forschung in Nordrhein-Westfalen relevant sind.
Umfang:
Die Blogeinträge sollten einen Umfang zwischen 1000 und 6000 Wörtern haben.
Sprache und Stil:
Da es Ziel öffentlicher Sozialforschung ist, eine breite Leserschaft anzusprechen, achten Sie bitte auf eine präzise und verständliche Sprache. Dazu gehört unter anderem auch eine für LeserInnen nachvollziehbare Struktur, die Sie durch Zwischenüberschriften verdeutlichen können. Neben Zwischenüberschriften geben Sie Ihrem Beitrag gerne einen ansprechenden Titel, der die LeserInnen zum Lesen animiert.
Anstatt von Fußnoten, die auf einem Blog nicht angezeigt werden können, nutzen Sie bitte Endnoten. Sie können sehr gerne Fotos oder Graphiken in Ihren Blogbeiträgen verwenden. Bitte beachten Sie das Copyright und geben entsprechende Hinweise für jede Abbildung an.
Beiträge im Word-Format werden jederzeit gerne unter engagementforschungnrw@ruhr-uni-bochum.de entgegengenommen.